, Köbach, Anke

Treating trauma and aggression with narrative exposure therapy in former child and adult soldiers: A randomized controlled trial in Eastern DR Congo

Köbach et al 2021 - Kurzzusammenfassung: Mit dieser Studie aus dem Ostkongo zeigen wir, dass die psychischen Folgen von Kampf und Trauma - insbesondere reaktive und appetitive Aggression - mit einer 6-wöchigen Intervention, durchgeführt von lokalen Therapeuten, behandelbar sind.

Im Krieg erleben Menschen lebensbedrohliche Erfahrungen, die – wenn wiederholt – das psychische und körperliche Wohlbefinden beeinträchtigen. Überlebende fühlen sich bedroht, auch dann wenn sie bereits in einer sicheren und friedlichen Umgebung angekommen sind. Um diesem subjektiven Gefühl der Gefahr entgegenzuwirken, sinkt die Schwelle für reaktive-aggressives Verhalten. Darüber hinaus werden bei ehemalige Kämpfern Erinnerungen appetitiver – lustgewinnender – Gewaltakte wieder aktiviert und wahrscheinlicher. Die Narrative Expositionstherapie ermöglicht ein bewusstes Aufarbeiten dieser Erfahrungen. Bei ehemaligen Kämpfern im Osten der Demokratischen Republik Kongo konnten wir zeigen, dass NET – adaptiert für ehemalige Kämpfer – Trauma-bezogenes Leiden und Aggressivität substanziell reduziert. Darüber hinaus sanken Depressivität und Substanzmissbrauch und die wahrgenommen soziale Anerkennung und Solidarität mit ehemaligen Kämpfern stiegen an. NET kann daher als ein Mittel herangezogen werden um reaktive und appetitive Aggression zu bewältigen und Demobilisierung, Reintegration und Friedensbildung zu stärken.