, Anke Köbach

Buch Rezension von Maggie Schauer

Wolfgang Klietz' Buch Oben scheint das Licht: Ein Weg aus dem Trauma mit Hilfe der Narrativen Expositionstherapie

Ein Mann erzählt eine wahre Geschichte vom Zittern seiner Hände, vom Horror, der jede Nacht kommt, obwohl er doch ganz normal lebt.

Wolfgang Klietz kann keinen Fuß in ein Gewässer setzen, bevor er eine Therapeutin findet, die ihm hilft, in seine Lebensgeschichten einzutauchen. Die Spurensuche beginnt weit vor seiner Geburt. Sie finden den Krieg und die Angst vor den Prügeln in den Genen des Vaters, wie die Mutter als Kind beinahe von einem großen Jungen ertränkt worden wäre, sie sehen, wie ein Fallschirmspringer in den Tod stürzt, wie der Junge schreit vor Schmerz, als er niedergedrückt auf den OP-Tisch ohne Narkose operiert wird, wie die Angst in sein Jugendzimmer kriecht und er sich schließlich nach Gefahr sehnt,  um dann Polizeireporter zu werden, der mit Toten und Verletzten gleichsam ins Geschäft kommt.

Der Journalist Klietz hat daraus ein Buch über seine eigene Traumatherapie geschrieben. Ein Text, unvergesslich, der den Leser in voller Fahrt erfasst, von der ersten Zeile an. Ein fesselnder Sog von Einsatz zu Einsatz, privat und beruflich, so spannend, dass man sich schämt, wie uns interessiert, was Klietz an Leid und Glück und Tod und Menschlichem erlebt in Unfällen, Kriegsgebieten und während Katastrophen. Bis er schließlich kein Schicksal mehr beschreiben kann und in die Tiefe fällt, um am Ende ganz neu aufzuerstehen.

Wir haben selten so gerne, und, am Ende innerlich so viel reicher, mitgelitten, bei einem Buch, das einzig aus wahren Begebenheiten besteht!

Link zur Verlagsseite: https://blog.kohlhammer.de/psychologie/oben-scheint-das-licht-unser-autor-wolfgang-klietz-ueber-seinen-weg-aus-dem-trauma/

Leseprobe

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